Verpackungsfreies und nachhaltiges Frühstück

Gemeinsam frühstücken und das möglichst ohne Verpackungsmüll zu produzieren – das wollten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3a am letzten Schultag vor den Osterferien. Als Umweltschule gilt es durch verschiedenste Aktionen die Aufmerksamkeit der Kinder immer wieder darauf zu lenken, welche Auswirkungen ihre Lebensweise – in diesem Fall ihr Konsumverhalten – auf die Natur hat.

Zusammen mit ihrer Lehrerin, Frau Thuro, gingen sie daher am Tag zuvor einkaufen. Ganz oben auf ihrer Liste stand Obst und Gemüse, denn es sollte selbstverständlich auch ein gesundes Frühstück werden. Vor den Obst- und Gemüseregalen wurde eifrig diskutiert, was nun in den Einkaufswagen gelegt werden sollte. Schnell war klar, dass nur unverpackte Äpfel, Birnen, Gurken und Karotten ausgesucht werden durften. Doch auch hier war die Auswahl zum Teil recht groß. Welche Äpfel sollten letztendlich in dem mitgebrachten Säckchen landen? Da auch auf Nachhaltigkeit geachtet werden sollte, entschieden sich viele Kinder sofort für Obst und Gemüse aus Deutschland und erklärten den anderen, dass lange Transportwege der Umwelt schaden würden. Eine schwierige Entscheidung war es, der Verlockung zu widerstehen und die Erdbeeren nicht zu kaufen. Zum einen lagen sie in einer Plastikschale, zum anderen – und das konnten erfreulicherweise viele Schülerinnen und Schüler begründen – haben Erdbeeren bei uns noch nicht Saison und so heißt es eben warten, bis die Früchte in unseren Gärten und auf unseren Feldern gepflückt werden können. Beim Müsli-Regal mussten die Kinder enttäuscht feststellen, dass alle ihre geliebten Cerealien in Plastik verpackt waren und sie deshalb schweren Herzens darauf verzichten mussten. Entschädigt wurden sie beim Kühlregal, denn Milch und Joghurt im Mehrwegglas konnte problemlos mitgenommen werden. Ganz demokratisch wurde abgestimmt welche Sorten Fruchtjoghurt am beliebtesten waren und demnach eingekauft wurden und auch ungesüßter Joghurt sollte auf dem Frühstücksbuffet seinen Platz finden. Außer Milch wollten die Kinder auch Saft trinken. Ziemlich überfordert versammelten sie sich vor den Getränkeregalen. In welchen Behältnissen versteckte sich denn überhaupt Saft und nicht irgendein Softdrink oder ein anderes Erfrischungsgetränk? Welche Verpackung war die Richtige? Tetrapacks schieden schnell aus, aber zwischen Einweg- und Mehrwegflaschen zu unterscheiden, war gar nicht so einfach. Schließlich waren die richtigen Regale gefunden und gleich wurde diskutiert, welche Geschmacksrichtung hier von wem favorisiert wurde. Nachdem Frau Thuro die Kinder auf den unterschiedlichen Fruchtsaftgehalt hingewiesen und erklärt hatte, dass bei vielen Säften zusätzlich Zucker zugesetzt wurde, blieben nur noch Apfel- und Traubensaft übrig und landeten im Einkaufswagen. Zuletzt wurde noch Brot ausgesucht und die Wahl fiel hier, der Gesundheit wegen, selbstverständlich auf Körnerbrot. Zwei verschiedene Laibe reichte die Bäckereiverkäuferin über den Tresen, wo sie gleich in dem mitgebrachten Leinensäckchen verstaut wurden. Mit vielen Taschen beladen machte sich die Klasse auf den Weg zurück zur Schule.

Am nächsten Tag wurde gemeinsam ein reichhaltiges Frühstücksbuffet aufgebaut. Einige Kinder steuerten noch selbstgekochte Marmelade oder Honig bei, Frau Thuro verpackungsfreien Käse und Butter aus dem Weißenhorner Käslädle. Fasziniert waren die Schülerinnen und Schüler von der Haferflockenpresse mittels derer sie aus Haferkörnern selbst Flocken produzieren konnten. Jeder konnte hier durch ein paar Umdrehungen einen gesunden Ersatz für die geliebten Cerealien herstellen. Begeistert ließen sich die Kinder ihr Frühstück schmecken und staunten darüber, dass es richtig lecker schmeckte, zugleich gesund war und kein bisschen Verpackungsmüll entstanden war.